Zeitig machten wir uns auf den Weg zum Shoppen. Momentan lassen einen die warmen Te,peraturen nur ungern an Winterkleidung denken, aber ehe wir dann nichts mehr bekommen zogen wir heute los um ein paar Sachen fĂŒr die ersten kalten Tage zu besorgen. Die kommen sowieso schneller als mir lieb ist.
Gegen Mittag hatten wir den Einkauf fast erledigt und bekamen einen Anruf von Oma. Die teilte uns mit, dass mein GroĂcousin JĂŒrgen samt seinem Papa aus KĂ€rnten gekommen sind. JĂŒrgen habe ich das letzte Mal zu meiner Taufe gesehen. Das war 2008 und ich kann mich kaum mehr daran erinnern. Trotzdem freute ich mich, denn das bedeutet, dass es eine Opfer mehr zum Spielen gibt *g*.
Vorher wurde aber erst einmal der EInkauf erledigt und eine Pizzaschnitte verdrĂŒckt. Mit jeder Menge Sackerln beladen machten wir uns auf den Heimweg. Damit war der unangenehme Teil des Tages erledigt (ja, ich gehe immer noch nicht gerne einkaufen) und ich freute mich auf den den geplanten Ausflug am Stadlauer Kirtag. Dank JĂŒrgen fand dieser frĂŒher statt als geplant. Kaum waren wir nĂ€mlich zu Hause angekommen rief Omi wieder an und meinte, dass JĂŒrgen gerne schon jetzt zu uns kommen wĂŒrde um zu quatschen und uns dann auf den Kirtag zu begleiten. Klar waren wir einverstanden.
Ich zeigte im gleich meine ganzen Spielsachen. Da JĂŒrgen aber schon um halb sechs wieder bei Oma sein musste machten wir uns bald auf den Weg. Immerhin sollte er ja auch was davon haben. Dort angekommen schauten wir uns mal alles an und dann wurde eine Attraktion nach der anderen durchprobiert. Luftrutschen, ZĂŒge, Karussells, Auto fahren – eins nach dem anderen.
Als Mama nach einer Weile meinte, dass jetzt langsam Schluss sein muss, denn immerhin kostete jede Fahrt zwei Euro und morgen wollen wir noch in den MĂ€rchenpark, war meine Trauer klarerweise groĂ. Sie glaubte, dass ich nur deswegen meine so wenig gemacht zu haben weil ich es nicht selber bezahlen muss. Dann hatte sie eine Idee:
Sie nahm 10 Euro aus ihrer Geldbörse uns sagte zu mir das die mir gehören und ich damit machen kann was ich will. Ich soll aber bedenken, dass ich damit nur 5 mal fahren kann und ich Zuckerwatte auch noch haben wollte. Ich wollte auch unbedingt was normales essen. Mama hat gesagt, dass sie das natĂŒrlich bezahlt. Nur halt die Extras (fahren und naschen) muss ich mir selbst ĂŒberlegen und einteilen.
Jetzt sah die Sache natĂŒrlich ganz anders aus. Mama, Papa und JĂŒrgen mussten richtig schmunzeln als ich immer wieder fragte: Wenn ich das oder das mache, was kann ich dann noch machen? Und geht sich dann eh noch die Zuckerwatte aus. Und das will ich auch machen aber zahlen will ich es nicht von meinem Geld. Kannst du mich einladen, Mama ?
Mama fand das ganz witzig. Sie hÀtte sich nicht gedacht, dass sie diese Methode schon anwenden wird wenn ich vier bin. Aber wenn es wirkt?
Um dreiviertel fĂŒnf wurde JĂŒrgen von Opa abgeholt, mit dem Motorrad. Wir machten uns auf den Weg zu einer BĂŒhne um uns noch ein bisschen Wiener Wahnsinn anzuhören (eine Austro Rockband, die Mama schon lange vom Hummel kennt und die mittlerweile ordentlich an Bekanntheitsgrad und Fans zugelegt hat). Nach einigen Liedern wurde es aber doch etwas frisch und wir beschlossen den RĂŒckzug anzutreten.
Auf dem RĂŒckweg trafen wir Ulli. Klar, dass wir noch auf ein Safterl Halt machten. Da fand ich noch einen neuen Freund zum Spielen, wie praktisch. Dessen Eltern haben sich auch gleich mit Mama und Papa und Ulli unterhalten. Und waren gerade dabei ein JĂ€germeisterprĂ€sent nach dem anderen zu ertrinken. Das fand Mama nicht so toll. Es gehört sich einfach nicht, sich in Begleitung seines Kindes zuzuplĂ€tschern. Auch wenn sie ganz nett war machten wir uns dann auf den Weg weil Mama das einfach nicht will, dass ich da mittendrin bin wenn andere sich die Kante geben. Muss ja echt nicht sein. Also schnell von Ulli verabschieden und dann ging es ab ins Auto und nach Hause.
Da konnte ich noch mit Mama vor dem Fernseher kuscheln bis es Zeit fĂŒrs Betterl wurde.