Gleich in der Früh wurden die Schwimmsachen gepackt, Marco und Rainer benachrichtigt, und auf ging es ins Gänsehäufel. Da haben wir ein super Platzerl im Schatten ergattert.
Lange hielt es mich dort aber nicht. Kaum hatte ich die Badehose an und die Schwimmflügerl drauf, zog es mich auch schon zum Wasser.
Natürlich waren alle anderen auch mit dabei. Denen war wohl auch zu heiß. Zuerst plantschen wir ein bisschen herum. Dann fragte Mama, ob ich nicht rutschen gehen wolle. Was für eine Frage? Na sicher wollte ich. Aber kaum hatte ich die ersten paar Stufen erklommen, änderte ich meine Meinung wieder, da mir die Sache plötzlich doch nicht so ganz geheuer war. Also wieder ins Becken.
Die nächste Zeit waren Mama und Marco damit beschäftigt mir beizubringen, wie ich mich alleine, nur mit den Schwimmflügerln, im Wasser treiben lassen bzw. alleine schwimmen kann. Denn obwohl Schwimmen eines meiner Lieblingshobbies ist, muss ich mich immer bei jemandem anhalten.
Spielerisch wurde einige Zeit daran gearbeitet mir diese Angst zu nehmen und langsam wurde es auch etwas besser.
Später startete Mama einen neuerlichen Versuch auf der Rutsche. Diesmal schafften es auch bis ganz nach oben ehe mich wieder die Angst überkam. Jetzt gab es aber kein Zurück mehr.
Mami kennt mich ja gut genug um zu wissen, dass ich, wenn ich einmal meine Angst überwunden habe, meist nicht mehr genug davon bekommen kann. So war es auch diesmal. Bis zur zweiten Kurve schrie ich noch dass ich nicht will, danach fragte ich gleich: Nochmal?
Nach dem vielen Rutschen und Plantschen wurde es langsam Zeit für eine Stärkung. Kaum hatte ich aufgegessen ging es gleich wieder ins Wasser (wenn das Opi wüsste!). Diesmal mit Mama alleine. Die Jungs haben sich ein bisschen ausgeruht. Opi würde sagen, dass das nach dem Essen sehr vernünftig ist.
Nach einer Weile kam der große Moment. Der Moment, auf den Mama schon soooo lange gewartet hatte: ich habe sie losgelassen und bin das erste Mal ganz alleine im tiefen Wasser geschwommen. Nur mein Schwimmflügerl haben mich getragen.
Einmal dieses Gefühl der Freiheit ausgekostet, durfte mich Mami ab diesem Augenblick nicht mehr halten – ich wollte nur mehr alleine schwimmen.
Was war sie stolz auf mich – und auch ein bisschen auf sich – dass ich endlich meine Angst überwunden habe. Ein paar Minuten später kamen Marco und Rainer dazu, denen ich gleich meine Schwimmkünste vorgeführt habe.
Zeit für eine kleine Wasserpause, die wir mit einem Spaziergang durchs Gänsehäufel verbracht haben. Unterwegs haben wir ein Trampolin entdeckt. Logisch, dass ich da gleich springen wollte. Was wir alle nicht bedacht haben war, dass sich das Plastik zwischen den Sprungmatten bei so einem Wetter natürlich ordentlich aufheizt. So stand ich plötzlich ganz hinten in der Mitte und brüllte wie am Spieß. Sofort kam Mami angelaufen. Sie hat auch gleich verstanden, was los war. Das Springen fiel unter diesen Voraussetzungen natürlich aus. Schnell machten wir uns auf den Weg zur Wasserstrasse in der Nähe, damit ich meine glühenden Füße abkühlen konnte. Tat das gut.
Bald darauf war auch schon wieder alles in Ordnung. Aber Trampolin springen werde ich wohl nicht mehr so unbeschwert gehen wie bisher. Zur inneren Abkühlung gab es dann ein Eis. Hinterher die Abkühlung von außen. Es ging wieder zum Plantschen. Natürlich ohne Anhalten und ohne fremde Hilfe. Mama machte sich nur Sorgen, ob ich mich beim nächsten Mal wieder nicht trauen werde. Aber ich glaube, das wird schon.
Zum krönenden Abschluss eines aufregenden Badetages, und zur Belohnung für meine Tapferkeit, machten wir noch einen Abstecher zum Mc Donalds ehe wir nach Hause fuhren um Papa stolz von meinen Erlebnissen zu berichten.