Nach einer sehr kurzen Nacht, mit ausgedehnten Unterbrechungen, sind Mama und ich kurz vor halb Acht aus dem Bett geklettert (aus dem selben).
Ich weiĂź nicht woran es lag: war es die ungewohnte Umgebung, die Kärntner Luft oder etwas anderes? Jedenfalls habe ich Mami von zwei bis fĂĽnf Uhr wachgehalten. Und zwischendurch auch alle anderen. Omi ist gegen halb Vier zu uns ins Zimmer gekommen und hat Mama geholfen, mich zu beruhigen. Letztendlich hat aber nur ein Flascherl geholfen – und das zu einer Zeit, zu der ich eigentlich fest schlafe.
Am Nachmittag haben wir uns dann auf den Weg zur Beerdigung meiner Urli gemacht.
Zuerst gab es eine kleine Feier. Dabei hat ein Pfarrer (mit einem langen, weißen Bart) aus dem Leben von der Urlioma erzählt und auch gebetet und gesungen. Dann sind wir dem Sarg zum Grab gefolgt. Nach einer weiteren, kurzen Zeremonie war das Begräbnis zu Ende.
Ich war während des ganzen Begräbnisses sehr brav. Anfangs habe ich, warm eingepackt, etwas geschlafen. Als der Sarg zu Grabe getragen wurde, bin ich aufgewacht und habe mich mit einem herzlichen Winken verabschiedet. Auch wenn ich sie nie persönlich kennengelernt habe, war sie doch immerhin meine Uroma.
Nach dem Begräbnis haben sich alle noch beim Hoi getroffen. Wir sind aber nur auf ein Getränk geblieben, da wir noch am selben Abend nach Wien zurückgefahren sind. Mami wollte den anderen wohl nicht noch einmal eine so unruhige Nacht zumuten.