Qualmende Sohlen

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Nachdem ich ausgeschlafen und gefrühstückt hatte sind wir rüber zu den Großeltern. Opi musste ins Burgenland fahren und wir sollten ihn begleiten. Die lange Fahrt hat er uns mit einem Abstecher zum Neusiedlerseee schmackhaft gemacht – wir sind prompt darauf reingefallen.
Aber der Reihe nach:

Nach einigem hin und her haben wir uns entschieden, mit nur einem Auto zu fahren. Und zwar mit unserem. Opi, ein bekannt schlechter Beifahrer, übernahm das Steuer. Die anderen quetschten sich dazu. Ich hatte es gut, ich hatte meinen eigenen Sitz.
Die Fahrt dauerte knapp 1½ Stunden verlief aber ohne Probleme. Nur heiß war´s.

Am Ziel angekommen erst einmal auslüften. Opi ist gleich ins Geschäft und kurz darauf stand das Motorrad zur Probefahrt bereit. Ich durfte gleich einmal probesitzen. Nachdem er sich ordentlich angezogen hatte fuhr er los. Nach einer Weile war er wieder da. Wir saßen da schon gemütlich in einem Gasthof gegenüber.
Nun musste sich auch Omi anziehen und sie fuhren zu zweit los. Als sie wieder da waren glänzten seine Augen. Es schien ihm also gefallen zu haben. Bei einem Getränk schilderte er seine Erlebnisse. Es ging hauptsächlich um Schräglage, Beschleunigung und so Zeugs. Ich habe mir eigentlich nur einen Satz davon gemerkt: „Bist du deppat …”.

Wir machten uns auf den Rückweg. Laut Navi war es bis nach Neusiedl sehr weit. Also beschlossen wir (zumindest die Großen) lieber nach Oberlaa zu fahren. Wie sich zeigte, eine weise Entscheidung.

Ehe es in den Park ging machten wir Halt beim Mc Donalds. Eine Stärkung war fällig. Dann aber ab in den Park.
Zuerst bin ich mit Mami unterhalb der Kaskaden herumgeturnt:
Wasserspiele

Dann gab es ein Eis und wir haben zwei Spielplätze unsicher gemacht. Da war ich schon ohne Schuhe unterwegs. Man ist ja schließlich kein Weichei.
Weiter Richtung Regenbogenspielplatz. Der liegt ganz woanders als er auf der Karte eingezeichnet ist (sagt zumindest Opi).

Unterwegs eine kleine Klettereinlage. Ich habe die hohen Stufen bis zu einem komischen Gebilde erklommen:
Treppen steigen

Danach war ich etwas müde und wollte nicht mehr laufen. Also rauf auf mein Motorrad und los ging die wilde Fahrt. Anfangs noch eher gemächlich. Als die Straße aber steil abfallend wurde nahm ich immer mehr Geschwindigkeit auf (buhh, ich wusste gar nicht, dass mein Mopperl so schnell geht). Der Weg gabelte sich. Auf Grund der hohen Geschwindigkeit konnte ich mich nicht für rechts oder links entscheiden. Also erst einmal eine Vollbremsung.

Mit bloßen Füßen auf Asphalt entsprach die erhoffte Verzögerung allerdings in keinster Weise meinen Vorstellungen. So schwach die Bremswirkung, so stark die Reibung. Nach wenigen Metern qualmten meine Fußsohlen. Zur Abkühlung musste ich meine Füße daher wieder kurz anheben und in den Fahrtwind halten. Da ich gleich wieder voll beschleunigte war der Wind zur Kühlung mehr als ausreichend. Allerdings fuhr ich jetzt geradewegs und ungebremst in die Wiese. Vollen Karacho unter einer Standorttafel durch. An dieser versuchte ich mich durch Hochhalten der Arme abzubremsen, kam aber nicht ganz ran.
Da sich mir jetzt auch noch ein dicker Baum in den Weg stellte blieb als letzter Ausweg nur noch eine kleine Stunteinlage. Ich ließ mich seitlich vom Bike fallen. Dabei habe ich mir eine Rippe etwas angehaut. Das war aber schnell vergessen.

Nachdem ich mir den Staub vom Kleid gewischt und ein Trostbussi von Mama bekommen hatte konnte die Fahrt weitergehen.
Mittlerweile wurde der Himmel immer dunkler. Schwarze Wolken türmten sich immer höher und der Wind frischte auf. Keine guten Zeichen. Also beeilten wir uns zur Mostschenke und zu den Pferden zu kommen. Damit das schneller ging habe ich mich abwechselnd von den Großen tragen lassen.
Aber der ganze Stress war sowieso umsonst. Die Pferde waren schon im Stall.

Opi ist dafür das Schild aufgefallen und er meinte, ich solle froh sein dass es kein Reiten mehr gibt. Warum?
Nun, er kennt Pferdereiten, Ponyreiten, Eselreiten und sogar Kamelreiten. Aber Kinderreiten?
Kinderreiten

Auf den letzten Metern zum Auto fielen die ersten schweren Tropfen. Wir schafften es gerade noch so trocken ins Auto zu kommen. Auf der Heimfahrt begann es immer heftiger zu regnen. Hinzu kamen Blitz und Donner. Mitten drin auch noch Hagel.
Da hat Mama sich große Sorgen um unser Auto gemacht. Zeitweise krachte der Hagel ganz ordenlich aufs Blech. Das hörte sich echt nicht mehr gut an (um es vorweg zu nehmen: dem Auto ist nichts passiert).
Als wir durch den letzten Tunnel fuhren war der Regen plötzlich vorbei. Bei uns schien sogar die Sonne.

Aber nicht mehr lange. Denn als ich ins Bett musste hat es auch bei uns geregnet. Da war mir das aber schon egal.


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